Schnoodle

Schnoodle n193l

5 Filme

4 Filme

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1.8

Kommentare 6r2z46

Black Bag - Doppeltes Spiel 5j2g69

Kann schon sein, dass versiertere Agentenfilmgucker der Story folgen können - ich nicht. Dass sich Kathryn und George lieben würden, wird zwar gesagt, aber es geht aus dem Spiel der beiden nicht im Geringsten hervor. Fassbender soll der smarte Agent sein, er wirkt wie ein Konfirmand, den man in einen Anzug mit Brille gesteckt hat. Der ganze Film ist unterbelichtet, kaum je sieht man ein Gesicht richtig, immer ist mindestens die Hälfte im tiefen Schatten und durch Weichzeichner unscharf. So kann man keine Mimik lesen. Blanchett sieht aus wie aufgespritzt. Und dann die technischen Fehler: Ein Spionagesatellit, der Gespräche auf dem Bänkli auf dem Münsterhof filmen und abhören kann; eine Polygraph-Sitzung, die man durch Schliessmuskelanspannen übertölpeln kann - lachhaft. Und ja: Die zwei Minuten Zürich kann man sich im Trailer anschauen - im Film kommt nicht mehr. Eine glatte Null.

The Substance 146o3g

Die ersten zwei Drittel kriegen 4 Sterne, für das dritte Drittel ist ein Stern zu viel.

Die Story -- eine Spritze mit einem Elixier (*natürlich* mit Fluorescein gefärbt) holt die Jugend zurück, aber nur für 7 Tage, dann muss die Frau wieder in ihre echte alte Körperhülle zurück -- ist reizvoll märchenhaft. Es ist natürlich sofort klar, dass die junge Inkarnation versuchen wird, mehr als 7 Tage rauszuholen, und dass das schlecht enden wird. Aber es ist sehr hübsch umgesetzt. Wie sich Demi Moore und danach Margaret Qualley in diesem klinisch weissen Bad im Spiegel mustern, ganz ohne male gaze gefilmt. Wie der junge Körper aus dem Rücken des alten herauskriecht, wie der Rücken zusammengenäht wird, krass. Dann diese TV-Welt, in der die junge "Sue" gross rauskommt, Dennis Quaid als widerlicher Produzent, sehr apart ge- und überzeichnet, wie auch das Produktionsteam und die Investorengruppe, alternde Männer im Pinguin-Anzug, die hinter Sue herwatscheln.

Wie vermutet: Es geht schief, der alternde Körper wird noch älter, das Shangri-La wird verlassen, und irgendwann funktioniert das Stehlen von weiteren Tagen des Jungseins nicht mehr. Dann ist der Film eigentlich fertig.

Aber leider, weil es ja ein Horrorfilm sein sollte, musste noch mehr her. Dieses "mehr" sind allseits bekannte Versatzstücke aus Filmen wie "The Fly", "Alien" oder "The Shining", klebrig-schmieriges, krass deformierte Körper, aufplatzende Haut, aus der irgendwelches gruseliges Zeug herausquillt, hektoliterweise herumspritzendes Blut, am Ende ein Gesicht, das sich nacktschneckenartig auf dem Trottoir bewegt usw. Was das alles soll, wird nicht klar. Das Publikum im Saal lacht, aber kaum, weil es beängstigend, sondern eher, weil es so absurd ist. Unterlegt mit einer Lärmspur (Soundtrack kann man das nicht nennen), für die das Kino Ohrenstöpsel abgeben sollte.

Cody - The Dog Days are over 4s6e4f

Dieser Film hat nichts mit Hunden zu tun.

Er beschreibt lediglich, was der Filmemacher und Hauptdarsteller in Hunde hineinprojiziert. Und auch das tut er schlecht; zunächst hat Skalsky einfach eine sehr langweilige Art, zu reden, und dann versteift er sich auf die hanebüchene Idee, dass sein Hund Cody - ein "geretteter" Strassenhund aus Rumänien - unbedingt eine ebenso "gerettete" Strassenhündin, Blanche, dass sie eine "Vergangenheit" hätten, zusammentreffen müsse -- denn Skalsky redet sich ein, dass die beiden eine "Vergangenheit" und eine "Beziehung" hätten. Dazu reist der Mann, der offenbar zu viel Zeit und zu viel Geld hat, nach London, wo er mit Blanches Frauchen ein extrem peinliches Zusammentreffen hat. Zu schlechter Letzt bringt er Cody und Blanche zusammen, und es iert: nichts, niente, nada, zilch.

Statt dass Skalsky daraus gelernt hätte, dass er wohl viel zu viel seiner menschlichen Probleme auf die Tiere übertragen hat, ergreift er die Flucht nach vorn und macht einen Film draus: die reine Katastrophe.

Alle 3, 4 Jahre laufe ich mal aus einem Film raus, und bei diesem Film war es wieder mal so weit.

Green Book - Eine besondere Freundschaft 492l68

Die Message des Films ist zwiespältig: Zum einen zeigt sie einen Weissen aus der Unterschicht, der seine Vorurteile revidieren kann und über sich hinauswächst. Das ist hübsch gespielt von Mortensen.

Zum anderen eben auch einen intellektuellen schwarzen Pianisten, der in einer weissen Welt der Hochkultur lebt, aber säuft. Im Norden geht das noch, in den Südstaaten wird ihm der Zugang zu "weissen" Restaurants und Hotels verwehrt. Zuletzt landet er in einer Jazzkapelle. Ich bin mir nicht sicher, ob die Filmemacher das geplant haben, aber damit wird ja eigentlich gesagt, dass er in der Welt der upper class nicht zu suchen hat und bitte in einer Kneipe seine Negermusik spielen soll. Andererseits ist es ja eine "wahre Geschichte", was soll ich die kritisieren, aber unbefriedigend ist es dennoch.

The Sisters Brothers 1mg51

Wer sich, wie ich, Filme mit zig Morden nicht gewöhnt ist, sollte von diesem Film Abstand nehmen. Es werden dauernd Leute abgeknallt, manchmal auch wehrlos am Boden liegende. Das soll wohl "ironisch-satirische Aufarbeitung des Genres" sein, ich fands verstörend.

Ich wäre spätestens nach der Hälfte des Films rausgelaufen, wenn meine zwei Begleiterinnen nicht geblieben wären. Nach dem Film haben sie gesagt, dass es ihnen genauso ging.

Wir haben danach darüber gerätselt, was denn eigentlich die Message des Film sein soll und habens nicht herausgefunden. Dass Auftragskiller auch Gefühle haben und über das Leben nachdenken? So platt kanns ja nicht sein.

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